München, Deutschland, August 2023: Immer mehr Menschen setzen auf Elektroautos und damit auf nachhaltige Mobilität. Dennoch hinken wir im Umschwung bei der Mobilitätswende hinterher. Viele Menschen vertrauen den Elektroautos nicht. Lange Zeit war Reichweitenangst der größte Hemmschuh für die weitere Verbreitung der Technologie. Laut einer Umfrage nimmt diese Sorge jedoch ab. Dennoch ist die Kapazität der Batterien und die Ladegeschwindigkeit der Autos bislang die wichtigste Kenngröße, um Elektroautos zu bewerten. Die Industrie arbeitet unermüdlich daran, die Batteriekapazität und die Ladegeschwindigkeit für den täglichen Gebrauch sowie für Langstreckenfahrten zu erhöhen.
Doch Ladegeschwindigkeit und Reichweitenangst sind nicht die größten Herausforderungen. Denn die Reichweitenangst wird von einer Ladeangst abgelöst, wie auch Ford-Chef Jim Farley nach einer E-Auto-Testreise feststellte. Jeder Besitzer eines Elektrofahrzeugs kann davon berichten: Mal will der Ladevorgang nicht richtig starten, mal bricht der Ladevorgang ab. In 6% der Fälle, also bei 2000 Ladevorgängen am Tag in Deutschland, treten technische Probleme auf. Nach einer Studie von J.D. Power scheitert mindestens jeder fünfte E-Ladeversuch, nimmt man auch fehlgeschlagene Bezahlvorgänge hinzu. Denn anders als an der Benzin-Tankstelle, kommunizieren hier hochkomplexe technische Geräte.
Das Tech-Unternehmen EcoG aus München hat sich mit diesem Problem befasst und stellt basierend auf dem Ladestandard CCS einen neuen, eigenen Index für die Ladezuverlässigkeit von Elektroautos vor. Mit dem Charging Reliability Index (EcoG CRI) will das Unternehmen zeigen, an welchen Stellschrauben bei der Umsetzung der Ladeschnittstelle am Fahrzeug Verbesserungen durchgeführt werden müssen, um die Verlässlichkeit von Ladevorgängen zu steigern.
Die Tests umfassten eine Reihe Kriterien, darunter die Qualität des Steuerungssignals, die Robustheit der Ladestromsteuerung sowie die Fehlerinformationen bei der Verriegelung des Ladekabels. Insgesamt wurden 10 international verfügbare Elektrofahrzeugmodelle verschiedener Marken getestet. Der ausführliche Report kann bei EcoG angefordert werden. Hier sind zwei Tests aufgeführt, die häufig zu Fehlern führen:
Die Ergebnisse zeigen eine große Bandbreite an Zuverlässigkeit gemessen mit dem EcoG CRI, die von 37% bis 100% reicht. Im Durchschnitt konnte ein Index von 68% festgestellt werden. Das Ergebnis deckt sich mit einer gemessenen Zuverlässigkeit von ~80% in USA und betont den erheblichen Bedarf einer Steigerung, insbesondere im Vergleich zu anderen Branchen, in denen eine Zuverlässigkeit von 99,99% üblich ist.
„Der Zuverlässigkeitsindex fungiert wie ein Testbericht – transparent, konkret und messbar. Dies ermöglicht E-Auto-Fahrern, die Qualität des Elektroautos hinsichtlich der Ladeschnittstelle nachzuvollziehen. Mit dem EcoG CRI wollen wir Transparenz für den Hersteller und den Nutzer schaffen und damit die Ladeangst reduzieren, wie dies bei der Reichweitenangst gelungen ist. Gemeinsam mit Autoherstellern möchten wir daran arbeiten, den Standard zu erhöhen und so von 68% auf die üblichen 100% zu gelangen. Damit wollen wir das Vertrauen in E-Mobilität nachhaltig steigern.“, so EcoG-CEO Jörg Heuer, dessen Team den EcoG CRI entwickelt hat.
Das in München ansässige Technologieunternehmen EcoG katalysiert die DC-Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu einem schnell wachsenden, professionalisierten Markt.
Mit seinen Referenzdesigns, Ladecontrollern und Steuerungssoftware ist EcoG darauf spezialisiert, große Hersteller in die Lage zu versetzen, Produkte schnell und einfach auf den Markt zu bringen. Mit seiner Ladesoftware ist EcoG bereits Marktführer in Europa mit mehr als 15 % Marktanteil. Das Unternehmen unterstützt den indischen Markt und ist in Nordamerika aktiv.
Insgesamt ist EcoG viermal schneller gewachsen als der Markt. Zu den Kunden gehören führende Industrieunternehmen wie Siemens oder einer der weltweit größten Anbieter von Tankstellenausrüstung. Mit einer kürzlich erhaltenen Investition von 6 Millionen Euro wird das Unternehmen 2023 weiter wachsen und eine nordamerikanische Zentrale in den USA eröffnen.